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Rostock und das Web 2.0
Lange Zeit war davon die Rede, dass das Web die Welt demokratisieren würde. Was sich in der Tat geöffnet hat, war nichts weiter als ein weiterer Distributionskanal für die klassischen Medien. Mit dem Web 2.0 kommt nun vielleicht tatsächlich die Wende: Waren im Irak- und Libanon-Krieg die dortigen Blogger mit ihrem subjektiven Blick auf die Geschehnisse vor Ort noch relativ weit weg, so kommt der Online-Berichterstattung in den G8-Gipfel-Tagen nun auch in Deutschland ein hohe Bedeutung zu.
Interessant ist schon jetzt die Suche bei Flickr nach den Tags Rostock und G8. Dort stößt man selbstverständlich auf die aus den Massenmedien bekannten Bilder von wütenden Menschenmassen. Man sieht aber auch Kreativität, Protest mit friedlichen Mitteln. Über kurz oder lang schweift der Blick aber auch über zerstörte Autos, Gehwege und über Verletzte.
Mit der Schwarz/Weiß-Malerei ist das halt nicht so einfach wie es mancherorts vermittelt werden will.
McDonalds
“Lassen Sie sichs gut schmecken!”
gestern zum ersten Mal gehört in einem McDonalds-Restaurant bei Dresden
Viel Arbeit…
Mal wieder etwas viel gearbeitet…
Linsendirigent war meine Mutti. 🙂
Wahlcomputer sind sicher.
Dass die Mitarbeiter im Bundesinnenministerium demokratieliebende Datenschützer sind, wissen wir bereits. Deren Zuneigung zu technischen Spielereien wie Videokameras, Datenbanken (oder wie wärs doch damit: Daten-Fonds – jeder wirft was rein!) und winzig kleinen Funkchips ist ebenso wohlbekannt und vielfach dokumentiert.
Die Interpretation des Wortes “Sicherheit” bekommt nun aber doch einen neuen Schliff: Das Bundesinnenministerium mag Wahlcomputer – immer noch und trotz der ausgiebigen Debatte zum Thema. Nun ist es nicht so, dass in letzter Zeit neue, bahnbrechende Argumente für die Nutzung von Wahlcomputern aufgekommen sind.
Also mal eben frei eine Pro/Contra-Liste erstellt:
- Pro: Wahlcomputer erleichtern die Wahl. Direkt nach der letzten abgegebenen Stimme lässt sich der Wahlausgang in einem Wahlkreis bestimmen.
- Pro: Personaleinsparung: Man braucht keine Wahlhelfer mehr (zu bezahlen). Achso, da waren ja noch die IT-Spezialisten… naja – hätte ein schönes Argument abgegeben.
- Pro: … bitte als Kommentar posten …
- Contra: Fehlerfreie Computer sind im Moment eine sehr, sehr ferne Vision. Was ist, wenn aufgrund eines Bugs der Wahlcomputer nach der Hälfte des Wahltages abstürzt und seine Ergebnisse vergisst – nur weil der Wahlausgang vorher vom Hersteller als unwahrscheinlich abgetan und damit in der Software nicht berücksichtigt wurde?
- Contra: Komponentenvielfalt: Hand aufs Herz – weißt du, was in deinem Rechner vor dir gerade in diesem Moment alles von dir unbemerkt passiert? Wie war das doch zum Beispiel mit dem Bundestrojaner? Den bemerkt man doch, oder?
Ein Computer ist ein System. Ein System besteht aus vielen Komponenten die alle jeweils eigene potentielle Schwachstellen (oder (gewollte) Fehler) haben. - Contra: Nachprüfbarkeit: Hahaha, das glaubst du doch bei Wahlcomputern nicht im Ernst, oder?
- Contra: Kosten: So ein Wahlcomputer will hergestellt, gewartet, sicher verwahrt, regelmäßig getestet und zertifiziert und für jede Wahl neu programmiert werden.
Die Wahlhelfer gibts für eine Aufwandsentschädigung – ein kleiner Beitrag, Politik weniger abstrakt erscheinen zu lassen.
Naja, vielleicht ists nur eine Aufwärmübung fürs Sommerloch…
Noch ein paar Links zur Meinungs- und Wissensbildung:
- Heise: Innenministerium hält Wahlcomputer weiterhin für “hinreichend manipulationssicher”
- Wikipedia zu Wahlmaschinen
- Chaosradio über den populären NEDAP-Hack (NEDAP ist ein Hersteller von Wahlmaschinen, der behauptete, auf seinen Wahlcomputern könnte nicht Schach gespielt werden. Guess what…)
68000 Caffee ;)
Im Rahmen meines Informatik-Kurses sollen wir auch etwas hardwarenahes programmieren. Aufgabe dazu ist, irgendetwas auf der LED eines ältlichen 68k-Computers (die Box im Video) darzustellen. Naja, wenn man unter Entzug von schönem, schwarzen Kaffee leidet, Junge, dann is dat echt ma Zeit, wa? , richtig klar zu machen, wat hier fehlt. Jetz echt wirklich.
Programmiert wurde das in 68k-Assembler auf einem anderen Rechner. Die zwei LED-Anzeigen hängen jeweils an einem Parallel-Port.
Für die, die jetzt nur Bahnhof verstanden haben: Der umgangssprachlich 68k genannte Chip ist eine ältere Prozessorarchitektur der Firma Motorola. Die ganzen alten Macs hatten zum Beispiel solche Prozessoren. Angeblich ist die Architektur auch heute noch in Spielautomaten und Wahlmaschinen recht “aktuell”… 😉
Ist Schäuble krank?
Heute titelt die Berliner Zeitung “Das Internet wird lückenlos überwacht” – jetzt kommt die Vorratsdatenspeicherung in Deutschland also wirklich. Ab 2008 wird jede Mail, jeder Internetklick, jede Instant-Message-Nachricht, jeder Ping – alles – protokolliert, für ein halbes Jahr gespeichert und steht dann Ermittlungsbehörden und Geheimdiensten per Online-Abruf zur Verfügung.
Bei allen Abweichungen zwischen der juristischen Interpretation und dem “Common Sense”, was Verhältnismäßigkeit ist – das ist kranker und absolut perverser Überwachungswahn.
Ein Kommilitone hat mich darauf hingewiesen, dass unser derzeitiger Innenminister Wolfgang Schäuble als Opfer eines Anschlags vielleicht nicht die richtige Person ist, um objektiv zwischen Freiheit und Sicherheit abzuwägen…
Telepolis schreibt zu genau diesem Thema einen interessanten und lesenswerten Artikel.
Konkrete Terrorgefahr
Kaum geht das Gerede über neue “konkrete” Terrorgefahren wieder los, stehen an Berliner Bahnhöfen blaue Staatsdiener im lässig und deeskalierend wirkenden Football-Dress. Toll, was für unsere Sicherheit alles getan wird! Man fühlt sich gleich wie ein wohlbehütetes Lamm bei Mama…
Die Musikbüchse der Pandora
In manchen Web-Sachen bin ich ziemlich hinterher. Es ist also kein Wunder, wenn du das, was ich heute hier beschreibe, schon längst kennst.
Pandora ist im Grunde genommen so etwas wie ein Internetradio – nur eben so gar nicht wie Radio. Hmm also andersrum. Man geht auf die Seite, gibt einen Interpreten oder einen Song an, den man gerne hört und Pandora ist quasi der DJ, der selbstständig Musik auflegt, die dem angegebenen Song oder Interpreten stilistisch ähnlich ist. Beim Hören lassen sich gespielte Songs bewerten – gut für Songs die man mag und mies für Suboptimales. Aus diesen Angaben präzisiert Pandora dann immer besser die eigenen Vorlieben. Praktisch heißt das also: Wenn man ein paar Stunden Pandora hört, kommt fast nur noch Musik aus dem Lautsprecher, die gefällt. 🙂
Nebenbei lassen sich die mit den eigenen Vorlieben gespeisten Stationen auch mit anderen Hörern teilen. Wenn man also einen Freund hat, dessen Musikgeschmack man ungemein beneidet, dann bietet Pandora Dauerberieselung mit dessen Lieblingsmusik (und ähnlicher).
Im Moment ist Pandora kostenlos. Die Musik wird per Flash mit 128 KBit/s gestreamt – ein Breitbandinternetzugang ist also Pflicht.
Eine meiner Pandora-Stationen:
Mx’ Ecke
Cancel MySpace Account (!)
You take the red pill and you stay in Wonderland and I show you how deep the rabbit-hole goes.
Bezeichnenderweise hatte mein eMail-Client die Bestätigungsmail gleich ins Spam-Fach verfrachtet. 😉