Demo gegen Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007 in Berlin

Mittlerweile ist mir zum Glück wieder warm. 🙂 Bei nass-kalten 5 Grad Celsius und heftigem Wind demonstrierten in Berlin ca. 1500 Menschen gegen die für Freitag vorgesehene Abstimmung (und Beschließung) der Speicherung von Kommunikationsdaten auf Vorrat. Wegen der Bannmeile um das Reichstagsgebäude konnte die Demonstration nicht, wie ursprünglich geplant, auf dem Platz vor dem Reichstag stattfinden, sondern musste an den Rand eines kleinen Wäldchens, etwa 100 m weiter, umziehen.

Bei der Demonstration angekommen war ich ersteinmal baff, wie man einen so ungünstigen Ort für eine Demonstration wählen kann: Wegen der fortgeschrittenen Tageszeit war es ja schon dunkel – in dem Wäldchen aber, fern einer Straßenbeleuchtung, verschwammen die Menschen vollkommen medienunwirksam in der noch tieferen Dunkelheit. Deswegen und aufgrund der eher schlechten Verständlichkeit der Redner war der erste Teil der Demo eher… langweilig.

Dann folgte die Bildung einer Lichterkette. Vor der Demonstration war dazu aufgerufen worden, Kerzen und Lampen mitzubringen. Die entstehende Kette vom Brandenburger Tor bis zur Straße am Reichstag und an dieser entlang war daher schon ein Schauspiel. Nach einem eher dezentralen “Die Gedanken sind frei”-Lied löste sich die Kette auf und die Demonstration wurde vom Veranstalter etwas früher als geplant als beendet erklärt.

Daraufhin setzten sich viele Teilnehmer der Demonstration in Richtung Reichstag in Bewegung, sodass sich auf der Treppe vor dem Gebäude erneut eine Gruppe von mehreren hundert Menschen bildete. Lobenswerterweise beließ es die schnell herbeigeeilte Polizei dabei, den Eingang des Reichtags abzusperren ohne die neuerliche (nichtgenehmigte und in der Bannmeile stattfindende) Versammlung aufzulösen. Es folgte die gleiche positive und friedliche Stimmung, die mir auch schon auf der letzten Demonstration “Freiheit statt Angst” aufgefallen war; ein ziemlich planloses Durcheinander zwar, aber im guten Willen.

Nachdem der Photoapparat fast voll und die Hände fast blutleer waren, gings dann durchgekühlt wieder nach Hause.

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